Im ersten Quartal 2025 finden im Rahmen der Tanzinitiative Brandenburg drei Künstler*innen-Residenzen statt und beschäftigen sich mit verschiedenen Fragestellungen rund um das Frau*sein.

Vom 17.-23. Februar arbeitet die Tänzerin und Choreographien Claire F. Crescini in der fabrik Potsdam. Ihr Residenz-Projekt befasst sich mit der Schnittstelle zwischen weiblichem Körper, Vergnügen, Natur und gesellschaftlichen Erwartungen. Es untersucht die Beziehung zwischen Vergnügen durch den Zugang zu ecosensuality und hinterfragt die Zerbrechlichkeit und die Macht des weiblichen Körpers Leben zu geben und Leben zu nehmen. Aus dieser Sicht befragt sie das Stigma und die gesellschaftlichen Erwartungen, die dieses Thema umgeben. Durch den Mentoring-Prozess mit Sabine Chwalisz, künstlerische Leitung der fabrik Potsdam, möchte sie  dramaturgische und ästhetische Unterstützung für die Inszenierung finden, mit dem Ziel die Materialien der Komposition und der choreografischen Forschung mit dem Konzept des Schreibens in Beziehung zu setzen, um dem Publikum einen zugänglichen Raum für Erfahrung und Reflexion zu bieten. Work-in-progress Showing am Samstag, 22. Februar, 16:30 im Studio 4.

Gleich im Anschluss vom 24.-28. Februar versucht Rachel Brooker in der TanzWERKSTATT Cottbus eine erste Annäherung an ihr in den Hintergrund gerücktes Tänzer:innen-Ich. In „Cozy: Eine sanfte Rückkehr“ reflektiert sie über ihre Rückkehr zum Tanz nach einer zehnjährigen Pause. Sie erkundet, wie sich ihr Körper durch Alter, Erfahrungen und Veränderungen gewandelt hat und setzt sich mit einer neuen, nährenden und authentischen Bewegungssprache auseinander – die sie „Cozy“ nennt. Diese Form der Bewegung stellt nicht die Virtuosität in den Mittelpunkt, sondern die Verbindung zum eigenen Körper, Selbstfürsorge und Respekt für individuelle Grenzen. Brooker sieht darin nicht nur eine persönliche, sondern auch eine künstlerisch und soziopolitisch relevante Praxis, die Machtstrukturen im Tanz hinterfragt. Während ihrer Residenz in Cottbus entwickelt sie ein Solo, das sie später zu einem generationsübergreifenden Gruppenstück ausbauen möchte. Dabei wird sie von der Choreographin Golde Grunske als Mentorin begleitet, sowohl in der künstlerische Prozess als im Prozess, langfristig Strategien zu entwickeln um nachhaltige Kunsträume in ihr Leben zu integrieren. Das Work-in-progress Showing findet am 28. Februar, 17:30 in der TanzWERKSTATT Cottbus statt.

Eine möglich gemachtes drittes Residenzstipendium erhält Silvia Remigio für das Projekt „20 seconds“ über geschlechtsspezifische Gewalt und ihre (Un-)Sichtbarkeit. „20 Seconds“ untersucht geschlechtsspezifische Gewalt und hinterfragt die rechtliche sowie gesellschaftliche Wahrnehmung von Gewalt gegen Frauen. Durch Bewegung, Klang und Sprache wird versucht, diese Narrative herauszufordern und in einen Akt des Widerstands zu transformieren. Die Residenz findet vom 17.-23. März in der fabrik Potsdam statt.

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